Ersatz für den LNBP20 in der dbox2 von SAGEM / PHILIPS


Für jeden, dem der LNBP20 in der dbox2 von SAGEM / PHILIPS abgebrannt ist, gibt es hier eine Ersatzschaltung. Sie ersetzt (zumindest teilweise) den Chip, welcher für die Erzeugung der Versorgungsspannung 13/18 Volt und des 22kHz-Schaltsignals zuständig ist. Da ich im Moment kein brauchbares Elektronik-CAD-Programm installiert habe, gibt es die Schaltung einfach als gescannte Zeichnung:

Schaltung
Die Widerstände müssen evtl. etwas angepasst werden. Die Spannung am Ausgang unter Belastung von ca. 220 Ohm muss 12..13/18..18 Volt haben, und es muss die Beschaltung (Trimmpoti / 3.3nF-Kondensator) am 4011 auf 22 kHz Signal am Ausgang eingestellt werden. Dazu sollte das Trimmpoti eine Ausführung mit Spindel sein oder eine Reihenschaltung mit einem Festwiderstand. Leider erinnere ich mich nicht mehr an den genauen Wert, und ich werde auch definitiv nicht meine Box zum Nachsehen aufschrauben. Hier sollte man also die Frequenz mit dem Oszilloskop / Frequenzmesser / Soundkarte+Frequenzanalysatorprogramm nachprüfen.

Diese Schaltung tut bei mir ihren normalen Dienst, alles funktioniert genau so wie vor der Zerstörung des LNBP20.
ABER: Ich benutze auch kein DISECQ (auch Deisäck :-) genannt).
Ich weiß nicht, ob die dbox2 Disecq mittels 22kHz-Generator des LNBP20 erzeugt oder durch externe Modulation. In letzterem Fall geht dann die Satelliten-Umschaltung nicht mit meiner Ersatzschaltung. Eventuell lässt sich aber die externe Modulation mit an Pin 1 des LM317 einspeisen, wenn man eine Pufferstufe mit einem Transistor oder OPV vorsetzt. Experimentierfreudige dürfen dies gern ausprobieren und mich über Ergebnisse informieren.

Versorgungsspannungen und 22kHz-Ton werden durch die Ersatzschaltung erzeugt, nur die Überstromsicherung fehlt. Einiges kann der LM317 sicher ab, aber wohl keinen Dauerkurzschluss. Man kann allerdings vor den LNB-Ausgang eine Schmelzsicherung einbauen.
Der Anschluss dieser Ersatzschaltung erfolgt über die Lötpads des abgedremelten oder abgelöteten Originalchips. Ich empfehle das Abtrennen desselben durch Durchkneifen der Pins mit einem spitzen Seitenschneider oder einer Nagelschere. Danach wird das Kunststoffgehäuse mit einer Schleifscheibe stückweise zerlegt und weggebrochen. Die starke Kupferplatte des Chips habe ich nicht abgelötet, weil dies nur mit großer Hitze geht und ich nicht die Platine zerstören wollte.
Nun werden 20 Drähte an die Lötpads des Originalchips angelötet und mit einer 20poligen Pfostenbuchse verbunden. Wenn nun doch wieder ein LNBP20 verfügbar ist, wird er einfach 1:1 an einen Pfostenstecker gelötet und eingesteckt. So ist das Risiko, die Platine zu schrotten, extrem gering.
Die Ersatzplatine wird ebenfalls mit 20poligem Pfosten eingesteckt und kann so jederzeit modifiziert / repariert werden.
Der Anschluss an die Pins erfolgt so:
Funktion        Pin(s)      Bedeutung
GND     1,10,11,20  Masse (0 Volt)
VCC2        3       Versorgung +24 V
LNBA        4       Ausgang LNB
VSEL        5       Auswahl L=13, H=18 Volt
EN      6       Enable (Spannung ein)
ENT     13      Enable Tone (22kHz ein)